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Neue Gärten für die Stadt — Gespräch im DLF mit Robert Shaw und Christa Müller

Lebenszeit  24.08.2012 · 10:10 Uhr
Guerilla Gardening in Berlin (Bild: Deutschlandradio - Daniela Kurz) Guerilla Gardening in Berlin (Bild: Deutschlandradio — Daniela Kurz)
Neue Gärten für die Stadt
Die Wiederentdeckung der Natur
Eine Sendung von Stefanie Müller-Frank und Daniela Wiesler
In ganz Deutschland blüht und sprießt es. Nicht nur die Wartelisten von Kleingartenvereinen werden immer länger, auch in der Großstadt wird emsig gegärtnert und Gemüse angebaut, werden Hühner gehalten oder Saatbomben geworfen. Ob illegal auf Verkehrsinseln, als Zwischennutzung auf Parkdächern und Brachen oder offiziell angebaut wie in Andernach, wo die Stadt Tomaten statt Tulpen in ihre öffentlichen Grünflächen gesetzt hat. Ernten, was vor der Haustür wächst — das praktizieren auch viele Wildkräutersammler.

18 Mil­liar­den Euro geben die Deutschen pro Jahr für ihren Garten aus — soviel wie für Back­waren. Die neue Garten­lust hat längst auch die Großstädter erre­icht. Und es sind keineswegs “nur” alte Men­schen, die die mit Harke und Gießkanne antreten. Inzwis­chen wach­sen viele unter­schiedliche For­men von Gartenkul­tur her­an: Ob Nach­barschafts­gärten, interkul­turelle Gärten oder Gemein­schafts­gärten. In allen suchen Men­schen unter­schiedlich­ster Herkun­ft und Alter nach Ver­wurzelung, nach Gemein­schaft, nach gesun­den Nahrungsmit­teln. Sie wollen mal wieder die Hände in die Erde steck­en, ihre Nach­barn ken­nen­ler­nen oder erfahren, wo ihr Obst und Gemüse herkommt, wie man es ern­tet, verkocht und ein­macht. Und nicht sel­ten nis­tet in den Gärten auch der Wider­stand gegen eine Kon­sumwelt, in der alles vorge­fer­tigt, abgepackt und abstrakt geliefert wird.
Die Wieder­ent­deck­ung der Natur in der Stadt — was ist das für ein Phänomen? Bilden Hochhäuser und Brach­flächen nur eine neue Kulisse für den Gemüsean­bau oder verän­dern die Gärten auch den Stad­traum und die Par­tizipa­tion ihrer Bewohn­er? Wer gärt­nert alles? Und warum? Kom­men hier die Gen­er­a­tio­nen zusam­men? Wie unter­schei­det sich das heutige Gärt­nern in der Stadt vom früheren Schrebergartendasein?
Wir wollen mit Ihnen und unseren Gästen darüber disku­tieren, warum gärt­nern glück­lich macht. Und was uns die Sehn­sucht nach Großs­tadt­grün über die Wün­sche unser­er Gesellschaft erzählt.
Rufen Sie uns an, wenn Sie mit­disku­tieren möchten.
Unsere kosten­freie Tele­fon­num­mer: 00800 4464 4464
Oder schreiben Sie uns: lebenszeit@dradio.de
Unsere Gäste:
— Robert Shaw, Großs­tadt­gärt­ner und Grün­der des Berlin­er Prinzessinnengartens
— Dr. Christa Müller, Sozi­olo­gin und Geschäfts­führerin der Stiftung Interkultur
Literatur:
Christa Müller (Hg.): Urban Gar­den­ing. Über die Rück­kehr der Gärten in die Stadt. München 2011.
Mar­tin Rasper: Vom Gärt­nern in der Stadt: Die neue Land­lust zwis­chen Beton und Asphalt. München 2012.
Nomadisch Grün (Hg.): prinzessin­nengärten. Anders gärt­nern in der Stadt. Köln 2012.

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Neue Gärten für die Stadt — Die Wieder­ent­deck­ung der Natur

Sendezeit: 24.08.2012 10:10